Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 08.08.2018

Beim FCB muss auch der Spass Platz haben

Der Frauenfelder Fussballer Luca Ruch hat als Spielertrainer Bischofszell in die 2. Liga geführt. Jetzt folgt die Bewährungsprobe und der 29-Jährige ist guten Mutes.

 

 

Auf Luca Ruch und seinen FCB warten einige happige Aufgaben. Denn die elf neuen Gegner heissen Arbon, Winkeln, Wattwil-Bunt, Herisau, Abtwil-Engelburg, Sirnach, Bronschhofen, Wängi, Uzwil, Rapperswil-Jona und Calcio Kreuzlingen. Trotzdem darf der Spielertrainer vermelden: «Ein Grossteil der Konkurrenz ist bekannt. Jene aus dem Thurgau sowieso. Der grosse Unbekannte ist eigentlich Rapperswil II. Und genau die St. Galler sind bei unserem Heim-Debut zu Gast. Das Auftaktspiel bestreiten wir am Sonntag, 19. August, in Uzwil. Wir werden also sofort ziemlich gefordert.»
Auch in der 2. Liga wird Ruch in seiner 4. Saison bei Bischofszell seine Mannschaft im zentralen Mittelfeld führen und versuchen, ihr defensive Stabilität zu verleihen. Natürlich ist es zudem seine Aufgabe, die Spiel-Eröffnung zu lancieren. Er will weiterhin Verantwortung übernehmen und fit bleiben. Das Saisonziel ist für ihn gegeben: «Als Aufsteiger will man logischerweise erst einmal den Klassenerhalt schaffen. Dazu muss ich dem Team gewisse neue Sachen beibringen. Unser bisheriges Geheimrezept war, dass wir nebst allem ernsthaften Training auch immer Spass haben wollten. Das soll zwingend so bleiben.»
Bischofszell war in der 3. Liga ein unangenehmer Gegner, weil es defensiv äusserst stabil wirkte. Nur in zwei Partien klappte das überhaupt nicht, als man gleich zehn Treffer kassierte. Sonst war es an der Tagesordnung, dass man nach einer Führung dank umsichtiger Abwehr gut aussah. Darum sagt Ruch: «Diesen Weg wollen wir weiter gehen.» Blickt Luca Ruch nochmals auf die letzte Meisterschaft zurück, darf er erfreut feststellen: «Es war eine positive Saison, eigentlich eine grossartige. Es war ja gar nicht unser Hauptziel, aufzusteigen. Aber dann haben wir am Schluss die Nerven behalten und es hat geklappt. Meine Devise gilt immer noch: Spiel für Spiel nehmen.»
Das 24-köpfige Kader darf als routiniert bezeichnet werden. Darum ist es für den FCB nicht so relevant, ob man zu Hause oder auswärts antreten muss. Natürlich möchte man auf eigenem Terrain seine Fans mit guten Darbietungen erfreuen. Das gelang in vier Vorbereitungsspielen (drei hat man verloren) nicht immer und am Seat Cup in Tägerwilen unterlag man im Gruppenspiel Romanshorn 1:3. Beunruhigt ist Ruch trotzdem nicht: «Infolge der Ferienabwesenheiten konnten wir nie mit der Stammelf auflaufen. Aber es ist klar, bis zum Meisterschaftsstart wartet noch viel Arbeit auf uns.» Nun folgt am Sonntag das Cupspiel gegen Sulgen.
Der am 31. Mai 1989 geborene Luca Ruch wohnt in Frauenfeld, arbeitet zu hundert Prozent bei der Thurgauer Kantonalbank in Weinfelden und der Fussball ist und bleibt sein grosses Hobby. Der gelernte Bankkaufmann wurde am 2. April 2011 in der Kreuzlinger Bodensee-Arena zum Mister Schweiz gekürt und erreichte so nationale Popularität. Noch heute nimmt der gutaussehende junge Mann ab und zu Model-Aufträge an. Er ist noch Marken-
botschafter der St. Galler Firma Nisago und der Rutishauser Automobil Gmbh in Kreuzlingen. Wird Ruch als Mister Schweiz noch zur Kenntnis genommen? «Ja, das kommt schon noch vor. Speziell im Thurgau und in der Ostschweiz.» Und dann erzählt er strahelnd eine Episode aus einem Fusball-Match in der letzten Saison: «Da kam der Schiedsrichter zu mir und fragte, ob er ein Selfie machen dürfe.»
Ruchs Hauptaugenmerk bleibt auf den Fussball gerichtet. Und da möchte er nun eine Klasse höher mit Bischofszell möglichst viel Erfolg haben. Im Vordergrund steht als nächstes das Trainer-Diplom B. Mal abwarten, wie weit es der Frauenfelder Mittelfeld-Stratege noch bringt.

Ruedi Stettler

 

 

Beim FCB muss auch der Spass Platz haben