Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 27.06.2018

Interview mit Benjamin Gentsch, Gemeindepräsident von Neunforn

Welche Projekte haben in Neunforn obere Prioritäten?

 

 

Unser Wunsch, dass Private Mehrfamilienhäuser für alle Generationen bauen, nimmt konkrete Formen an. Das Gebiet Stocken ist bereit zur Überbauung, ein erstes Einfamilienhaus steht bereits. Ebenfalls wird ein erstes grosses Bauvorhaben realisiert. Zwei grosse Mehrfamilienhäuser mit je elf Wohnungen sind am Entstehen. Ein weiteres grösseres Gebäude wurde kürzlich bewilligt. Bis Ende 2019 werden in Neunforn rund 35 neue Wohnungen zum Bezug bereit sein. Die Grenze von 1000 Einwohnern haben wir letztes Jahr überschritten. Und es werden in den kommenden Quartalen mehr Einwohnerinnen und Einwohner hinzukommen.
Die Zukunftsplanung der Eigenständigkeit ist uns Neunfornern und Neunfornerinnen wichtig. Dazu braucht es das Engagement von allen. Die Gemeinde soll attraktiv bleiben, besonders bezüglich Infrastruktur und Dorfleben. Hier bereitet uns das weiterhin geringe Angebot an Restaurants etwas Sorgen. Erfreulicherweise hat nun eines ab Mai wieder häufiger geöffnet. Das Gewerbe hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Unsere Gemeinde befindet sich an zentraler Lage, nah der Kantone Zürich und Schaffhausen. Auch innerhalb des Thurgaus sind wir gut erreichbar.
Vermehrt kommt das Thema des Strassenverkehrs und dessen Beruhigung auf. Sowohl in Nieder- als auch in Oberneunforn wünschen Anwohner, dass Strassen beruhigt werden – entweder baulich oder durch signalisierte Temporeduktio­nen. Auch der Schwerverkehr ist auf den teils schmalen Gemeindestrassen ein Thema. Der Gemeinderat befasst sich mit dieser Problematik im 2018 vertieft, unter Einbezug der Personen, die sich aktiv engagiert haben.
Bei der Revision des Baureglementes durften wir engagierte Voten unserer Einwohner entgegennehmen. Das Regle­ment kommt nun an der Versammlung von Ende Juni zur Abstimmung. Es ist eine schwierige, aber auch erfüllende Aufgabe, schützenswerte Objekte und moderne Nutzung und Bauten in Einklang zu bringen.
Noch bis zum 1. Juli wird im «Wöschhüüsli» eine besondere Ausstellung gezeigt: Der Fotograf Fridolin Walcher präsentiert mit «Vertikale Ebenen» einen bemerkenswerten Einblick in die Felslandschaften der Glarner Alpen.

Welche Wünsche sind noch offen?
Unsere Gemeindefinanzen sind im Lot. Ich wünsche mir, dass wir auf dieser guten Basis weiterfahren können. Der tiefe Steuerfuss von 44 Prozent gibt uns Spielraum, aber wir müssen die Kosten im Griff halten. Der grösste Wunsch ist, dass das gute Zusammenleben und -ar­beiten weiterhin gut funktioniert.

Herzlichen Dank für das Interview.
Manuela Olgiati