Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 23.05.2018

Nah und da: die Nachbarn

Nervende Nachbarn kennen wohl alle. 64 % der Schweizer Bevölkerung regen sich über ihre Nachbarn auf – zum Beispiel wenn in der schönsten Sonntagsruhe der Rasenmäher knattert oder ein Opernfan gerne lauthals seine liebsten Arien schmettert.

 

 

Lärmbelästigung ist denn auch der häufigste Grund für Ärger, gefolgt von Unfreundlichkeit, Zigarettenrauch, Problemen rund um die Wasch­küche, lästiger Neugierde, Streit um Parkplätze, lärmenden Kindern oder störenden Haustieren.
Wenn Menschen einander nahe kommen, dann prallen unterschiedliche Vorstellungen von Lautstärke, Hygie­ne oder Privatsphäre aufeinander. «Wer ein Haus kauft, kauft die Nachbarn mit», heisst es. Nachbarn sind einfach da, ob man will oder nicht. Das ist nicht zwangsläufig Anlass zum Streit, sondern auch sehr viel wert.
Meine Nachbarn leihen mir bei Bedarf alltägliche Gegenstände aus, vom Bohrer bis zum Salz. Sie passen auch mal kurzfristig auf die Kinder auf oder auf die Haustiere, wenn wir in den Ferien sind. Sie fragen, ob sie etwas vom Einkauf mitbringen oder das Altglas entsorgen können. Eine gute Nachbarschaft macht Freude und Freunde. Mit etwas Glück lässt sich auch mit passionierten Rasenmäherfahrern und Opernliebhabern auskommen. Probieren Sie es aus – am 25. Mai ist Tag der Nachbarn.

Miriam Waldvogel