Frauenfeld · 09.05.2018
Spektakel ist programmiert
Tour de Suisse in Frauenfeld
Am 9. und 10. Juni finden die ersten beiden Etappen der 82. Tour de Suisse in Frauenfeld statt. TdS-Direktor Olivier Senn meinte gestern an der Medienorientierung: «Auf dem Start- und Zielgelände gibt es viele Attraktionen.»
Weil erstmals seit vielen Jahren zum Auftakt wieder ein Mannschafts-Zeitfahren ausgetragen wird, darf man nach dem ersten Tag auf einen Thurgauer im Goldtrikot hoffen. Darauf spekulieren natürlich nicht nur Stadtpräsident Anders Stokholm, sondern auch Olivier Senn. Darum die brennendste Frage: Wie geht es Lokalmatador Stefan Küng nach seinem Sturz mit Kieferbruch? Stokholm lacht: «Er hat die Strecke seither bereits einmal abgefahren. Er konnte besser Velofahren als Sprechen, das fiel ihm noch schwer.»
Hoffen auf Stefan Küng
Auch Senn konnte beruhigen: «Ich gehe davon aus, dass Stefan im BMC-Team dabei ist. Er steigt Ende Mai wieder ins Renngeschehen ein. Natürlich machen wir kein Geheimnis daraus, dass es für unsere Landes-Rundfahrt ein immenser Prestigegewinn wäre, wenn ein Schweizer nach der ersten Etappe das goldige Leadertrikot tragen würde.» Weniger Chancen sieht Senn für die australische Equipe des Thurgauers Michael Albasini: «Bei ihr weiss man fast bis zum Schluss nicht, mit was für Profis sie antreten.»
Klar ist aber, dass an der diesjährigen Tour de Suisse vom 9. bis 17. Juni zahlreiche Stars vertreten sind. Die definitive Meldefrist läuft bis 20 Tage vor dem Start. Mit ein Grund ist, dass nach dem Ende der Tour diesmal drei statt nur zwei Wochen Zeit verstreichen, bis die immer alles überragende Tour de France beginnt. Die Franzosen weichen so etwas der gleichzeitig in Russland stattfindenden Fussball-WM aus.
Eigentlich beginnt das ganze Spektakel auf der Grossen Allmend bereits am Freitag, 8. Juni, im Festzelt des Rennvereins Frauenfeld. Senn will nur so viel verraten: «Nie kommt man den Fahrern näher, als bei dieser Team-Präsentation. Als kleiner Wettkampf treten zudem immer zwei Equipen gegeneinander an. Das soll den Reiz etwas erhöhen.» Werbung machte der Direktor auch in eigener Sache: «Wir verkaufen rote TdS-Armbänder. Diese gelten gleichzeitig als Lotterie-Los, mit dem man täglich etwas gewinnen kann. Zudem wird am Ende der Tour ein Hauptpreis gezogen.»
Challenge für Hobbyfahrer
Speziell am Anlass in Frauenfeld ist, dass hier neben Bellinzona auf beiden Etappen eine Challenge für ambitionierte Amateurfahrer angeboten wird, die sich allerdings anmelden mussten. Diese Möglichkeit werden einige hundert sogenannte «Gümmeler» nützen. Am Samstagvormittag dürfen sie die gesamten 18,3 Kilometer des späteren Mannschafts-Zeitfahren absolvieren. Und zwar auf der Originalstrecke. Das ist auch am Sonntag so, allerdings geht ihr Rundstreckenrennen nur über 78 Kilometer, die Profis strampeln anschliessend das Doppelte ab. Der hügelige Kurs nördlich von Frauenfeld hat es allerdings in sich.
Etwas freut Stadt- und OK-Präsident Anders Stokholm besonders: «Ich bin so froh, dass wir den Teil von Herdern hinauf nach Kalchrain in die TdS-Etappe einbauen konnten. Dieser Anstieg wird die Zuschauer freuen, weil sie den sicher etwas in die Länge gezogenen Tross nicht nur rasant vorbei huschen sehen.» Und dann fügt er strahlend an: «Wir sind bereit. Es kann eigentlich losgehen.» Das zum Anfang der Orientierung von Olivier Senn gezeigte Video aus dem letzten Jahr machte auf alle Fälle Lust auf mehr.
Ruedi Stettler