Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 25.04.2018

Poststellen im Talbach und im Kurzdorf werden zu Filialen

Die Post informiert über ihr künftiges Poststellennetz

Per 1. Oktober 2018 nimmt die Hauptpost in Frauenfeld wieder in ihrem angestammten Gebäude an der Rheinstrasse den Betrieb auf. Auf den gleichen Zeitpunkt hin werden die Poststellen Kurzdorf und Talbach zu Filialen mit Partnern (Coop und Denner), in Huben soll eine zusätzliche Aufgabe- und Abholstelle eingerichtet werden. Noch offen ist die Zukunft der Mitarbeitenden der Poststellen Kurzdorf und Talbach.

 

 

Mit den Anpassungen beim Poststellennetz regeagiert die Post auf das veränderte Kundenverhalten (E-Mail, Internet-Banking). So werden an den Schaltern schweizweit seit der Jahrtausendwende rund zwei Drittel weniger Briefe aufgegeben und knapp 50 Prozent des Zahlungsverkehrs sind weggefallen. Deshalb hat die Post die Kooperation mit privaten Partnern gesucht, sagte Martin Widmer, Leiter Netzentwicklung der Post.

Weiterhin Dienstleistungen vor Ort
Wie er im Rahmen einer Medieninformation mit dem Titel «Die Post modernisiert ihr Netz in Frauenfeld» am Freitagnachmittag ausführte, werden die Poststellen Kurzdorf und Talbach aufgehoben. Im Gegenzug wird ein stattlicher Teil der Aufgaben von Partnern im Quartier übernommen. So werden Postgeschäfte im Kurzdorf ab Herbst im Coop Fallengatter an der Schaffhauserstrasse 17 erledigt werden können – allerdings mit Ausnahme von Bargeld-Einzahlungen. Kundinnen und Kunden im Quartier Ergaten-Talbach werden die gleichen Post-Dienstleistungen im Denner an der Zürcherstrasse 65 nutzen können. Durch die Zusammenarbeit mit diesen Partnern wird die Bevölkerung von attraktiven Öffnungszeiten profitieren können.

Aufgabe- und Abholstelle in Huben
Im Weiteren beabsichtigt die Post, im Quartier Huben eine Aufgabe- und Abholstelle für Briefe und Pakete einzurichten, an der auch avisierte und zur Abholung gemeldete Sendungen aus der Zustellung abgeholt werden können. Ob dies dereinst im Volg an der Thundorferstrasse der Fall sein wird, ist noch offen. Volg ist schweizweit zwar in rund 400 Läden die Partnerin der Post, in Bezug auf Frauenfeld ist aber noch nichts vereinbart.
Abgerundet wird das neue Frauenfelder Poststellennetz durch die MyPost24-Filiale mit Abhol- und Aufgabemöglichkeit an der Zürcherstrasse 276 und neu auch bei der Hauptpost sowie der Geschäftskundenschalter im Paketzentrum. Zwecks Information der Bevölkerung über das veränderte Poststellennetz in Frauenfeld ist der Versand eines Flugblatts vorgesehen.

Kooperative Zusammenarbeit
Stadtpräsident Anders Stokholm, der seine Einzahlungen übrigens nach wie vor am Postschalter vornimmt, wies auf die wachsende Stadt und veränderte Kundenbedürfnisse hin. Er attestierte den Verantwortlichen von der Post ein lösungsorientiertes Handeln. Er wie auch Martin Widmer unterstrichen die kooperative Zusammenarbeit von Stadt und Post. Mit der Rückverlegung der Hauptpost wird das Barackengebäude am südlichen Marktplatz-Rand ab 1. Oktober nicht mehr gebraucht. Für den Rückbau des Provisoriums wird mit einer Dauer von einem Monat gerechnet.

Wichtige Achse für Fussgänger
Heinz Egli vom städtischen Amt für Stadtentwicklung und Standortförderung dankte der Post für die Zusammenarbeit. Aus städtebaulicher Sicht war es wichtig, zwischen den Einkaufszentren Passage und Schlosspark bei der Post eine Neugestaltung zu erreichen, die diese Verbindungsachse aufwertet. Dabei ist die Vorgeschichte lang. So wurde im Jahr 2009 ein Architekturwettbewerb für das Areal des Hauptpostgebäudes durchgeführt. Im Beurteilungs­gremium waren neben Vertretern der Post auch die Stadt Frauenfeld und die kantonale Denkmalpflege.
Ein Anliegen der Stadt war es von Beginn weg, das zentrale, städtebaulich wichtige Areal aufzuwerten und Ladenfläche zu generieren. Das siegreiche Projekt des ortsansässigen Architekturbüros Staufer & Hasler erfüllte die Vorgaben am besten. Gleichzeitig wird das Areal rund um die Hauptpost durch den Neubau und den renovierten und umgenutzten denkmalgeschützten Altbau städtebaulich und angebotsbezogen aufgewertet. Noch offen ist, welche Mieter neben der Post zusätzlich einziehen werden.

Andreas Anderegg




Zukunft der Mitarbeitenden offen
Mit der Aufhebung der beiden Poststellen und der Integration der Postdienstleistungen in die Verkaufsgeschäfte gehen auch Arbeitsplätze verloren. Gemäss Bruno Horat, Leiter Gebiet Weinfelden der Post, ist es derzeit noch nicht geregelt, wie die betreffenden Mitarbeitenden weiterbeschäftigt werden. (aa)