Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.06.2017

Direktor Senn freut sich auf die Ostschweiz

Die Tour de Suisse findet heuer vom 10. bis 18. Juni statt. Im nächsten Jahr macht der publikumswirksam­ste Anlass in der Schweiz auch Frauenfeld seine Aufwartung. Direktor Olivier Senn ist gute Dinge, dass alles klappt.

 

 

Als Radsport-Fan weiss man, dass in diesem Sommer die Ostschweiz schon einmal im Mittelpunkt steht, dann nämlich, wenn die Tour de Suisse am 17./18. Juni ihren Abschluss in Schaffhausen erlebt. Als ehemaliger Rennfahrer kennt TdS-Direktor Olivier Senn natürlich viele Ostschweizer Strecken aus eigener Erfahrung. Darum darf er auch sagen: «Ich freue mich sehr, dass wir in diese Gegend kommen. Und das ja nicht nur jetzt, sondern in den nächsten Jahren gleich mehrfach.»
Besonders im Blickpunkt steht in den folgenden fünf Jahren nicht nur als Startort im 2018 die Stadt Frauenfeld, sondern, weil sie bereits jetzt auch 2020 sowie 2022 im Etappenplan auftaucht. Durchaus möglich, dass es sich dann nicht um den Anfang, sondern um das Finale handelt. Wieso wird die Thurgauer Kantonshauptstadt so prominent berücksichtigt? Senn hält fest: «Weil sich Frauenfeld auch dank unserem Besuch nachhaltig mit dem Velo aus­einander setzen möchte. Für uns wird es zudem bei jedem weiteren Aufenthalt natürlich einfacher, wenn wir die Örtlichkeiten schon gut kennen.»
Da untertreibt der am 7. April 47 Jahre alt gewordene Aargauer natürlich gewaltig. Das nationale Strassenrennen rund um Frauenfeld (leider findet es nicht mehr statt) hat er mehrmals absolviert. Lachend muss er gestehen: «Leider konnte ich nie gewinnen. Diese Strecke nach Uesslingen hinauf zum Bergpreis beim Bärlingerhof lag mir ganz einfach nicht.» Eigentlich ist Senn ein Kenner des Thurgaus, fuhr er doch unter anderem auch für ein Team des Münchwiler Fensterbauers Ignaz Keller. «Als Aktiver gehörte ich 1994 bis 1996 zur Equipe und danach war ich 1997 und 1998 Sportlicher Leiter einer seiner Mannschaften. Das war eine schöne Zeit.»
Die Zeiten haben sich aber geändert. Heute ist mit über 20 Jahren Renn­erfahrung Olivier Senn als Director Event Operations für die komplette Umsetzung der eigenen Events von InfrontRingier zuständig. Ein wesentlicher Teil seiner Arbeit widmet er der Tour de Suisse, der Tour de Suisse Challenge sowie einer Firmenlaufserie. Zudem betreut der einen Fachausweis im Finanz- und Rechnungswesen besitzende Senn Projekte in Holland und in China. Der Anlass in den Niederlanden geht lediglich ein Wochenende vor dem Tour-de-Suisse-Start über die Bühne: «Darum ist die Freizeit momentan eher an einem kleinen Ort angesiedelt. Nach der TdS geniesse ich dann allerdings drei Wochen Ferien.» Bereits jetzt ist ihm allerdings klar, dass danach schon viele Arbeiten für die nächste Rad-Saison auf ihn warten.
Seit drei Jahren ist Senn Direktor der Schweizer Landes-Rundfahrt. Hat der in Gansingen wohnhafte Ex-Profi heute überhaupt noch Musse, um sich selber in den Sattel zu schwingen? «Ja, das lasse ich mir sicher nicht nehmen. So auf 4000 bis 5000 Kilometer im Jahr bringe ich es immer noch.» Sein Arbeitsort ist primär Zug, doch kann er gewisse Angelegenheiten auch von zu Hause aus erledigen.
Wie lange hat er eigentlich vor, seinen Posten zu behalten? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: «Als Direktor der Tour de Suisse habe ich meinen Traumjob gefunden. Natürlich ist jede Strecken-Führung eine neue Herausforderung, aber der stelle ich mich gerne.» Weil mit diesen Aussagen die Fragen kaum beantwortet sind, sagt er schmunzelnd: «InfrontRingier hat die Rechte an der TdS bis 2029. Ich möchte eigentlich schon noch ein bisschen bleiben.» 

Ruedi Stettler