Frauenfelder Woche

4. Openair-Kino Steckborn: Mathias Gnädinger

Innenhof des Turmhof-Areals, Steckborn

Mathias Gnädinger in «Ricordare Anna»


Das 4. Openair-Kino am 7. und 8. Juli 2017 im Turmhof-Areal zeigt zwei Filme des grossen, am 3. April 2015 verstorbenen Schweizer Charakterschauspielers Mathias Gnädinger. Gnädinger, in Ramsen geboren, absolvierte auf Geheiss seines Vaters zuerst eine Lehre als Schriftsetzer, bevor er sich der Schauspielerei zuwandte. Diese Erfahrung in der Arbeitswelt dürfte dazu beigetragen haben, dass seine Figuren stets «geerdet» schienen. Kein anderer hat den neuen Schweizer Film so geprägt wie er. Er war in weit über 130 Theaterstücken und über 70 Kino- und Fernsehfilmen zu sehen und erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen für sein reiches Schaffen.

Im Openair-Kino, mit welchem das Kulturprogramm 2017 der Stiftung Turmhof in seine vierte Auflage startet, werden die Filme «Ricordare Anna» und «Sternenberg» gezeigt. Als besonderes Highlight werden seine Witwe, Ursula Zarotti Gnädinger, am Freitag und der Regisseur von Sternenberg, Christoph Schaub, am Samstag in Interviews über ihre Begegnungen mit Matthias Gnädinger erzählen. Das Interview am Freitag wird Bea Petri führen. Sie wirkte ebenfalls bei zahlreichen Filmen als Maskenbildnerin mit und kannte Matthias Gnädinger persönlich. Christoph Schaub wird sich am Samstag den Fragen von Thomas Feurer, ehemaliger Stadtpräsident von Schaffhausen, welcher Matthias Gnädinger auch persönlich sehr gut kannte, stellen. Freuen Sie sich auf zwei abwechslungsreiche und unterhaltsame Kinoabende in besonderem Ambiente, direkt am Untersee.

7.7.2017 «Ricordare Anna»
Victor Looser lebt seit einem Jahrzehnt in der Vergangenheit. Er kommt nicht über den Tod seiner Tochter und deren zwei Kinder hinweg. Bis er der Vergangenheit in der Gegenwart begegnet. Gesundheitlich schwer angeschlagen, setzt er sich nochmals ganz anders mit der Vergangenheit auseinander. Er macht sich auf den Weg an den Ort, der seine Tochter einst so veränderte: Sizilien. Zum Entsetzen des Vaters verzichtete sie damals auf eine Karriere, die ihr an der Universität winkte. „Ich gehe nach Sizilien. Dort braucht man mich." Die Suche in Sizilien ist aber nicht einfach. Doch nach und nach beginnt sich sein Bild von der Liebes- und Leidensgeschichte seiner Tochter neu zusammenzusetzen.

8.7.2017 "Sternenberg»
Franz Engi kommt nach über 30 Jahren nach Sternenberg, ins Dorf seiner Kindheit zurück. Dabei muss er feststellen, dass sich vieles verändert hat. Es leben nur noch wenige Familien mit Kindern im Dorf, deshalb soll jetzt auch die Schule geschlossen werden. Das ist ein schlimmer Schlag für die kleine Gemeinde, denn wenn die Schule einmal geschlossen ist, werden auch kaum mehr junge Familien mit Kindern zuziehen – und über kurz oder lang wird es das Dorf als solches nicht mehr geben. Franz entschliesst sich, die Schule, und somit auch die Stelle der Lehrerin Eva zu retten, und zwar auf ungewöhnliche Weise: Er lässt sich selber als Schüler eintragen. Er behauptet, er habe als Kind nicht genug Zeit gehabt, um zur Schule zu gehen und wolle jetzt sein «Recht auf Bildung» einfordern. Franz geht als «ältester Primarschüler der Schweiz» zur Schule, wodurch die Klasse die Mindestzahl Schüler erreicht, die es braucht, damit die Schule weiterhin finanziert wird. Der ungewöhnliche Schüler bringt in Sternenberg einiges ins Rollen. Der Kontakt zu Eva hat für Franz neben der Schliessung der Schule aber noch eine ganz besondere Bedeutung: Denn Franz hat ein Geheimnis...



Türöffnung: 20:00 Uhr
Interview: 20:30 Uhr
Filmstart ca.: 21:30 Uhr
Barbetrieb, 20 Minuten Pause

 

 

Daten und Zeiten

07.07.2017 20:00 Uhr
08.07.2017 20:00 Uhr