Frauenfelder Woche

Frauenfeld

Museumshäppli: Thurgauer Pioniere im frühen Textilgewerbe

Schloss

Wirtschaftlich charakterisiert sich der Thurgau heute durch eine ausgewogene Durchmischung von Branchen in Industrie, Handwerk und Gewerbe. Dies war nicht immer so. Bis in das frühe 20. Jahrhundert spielt neben der Landwirtschaft vor allem das Textilgewerbe eine zentrale Rolle. Am Museumshäppli im Historischen Museum Thurgau vom Donnerstag, 30. November 2017 um 12.30 Uhr belegt Historiker Dr. Ernest Menolfi, wie die Thurgauer in diesem Wirtschaftszweig immer wieder als Pioniere brillieren.

Revolutionäre Vorreiter
Die entscheidenden Impulse für den Anfang der Thurgauer Textilindustrie kommen im 17. und 18. Jahrhundert hauptsächlich von der Kaufmannsfamilie Gonzenbach.
In Hauptwil erstellt diese Familie eine völlig neuartige Manufaktursiedlung und führt ein wegweisendes Unternehmenssystem in der Leinwandproduktion ein. Sie ist es auch, die später dem Einzug des Textildrucks in der Ostschweiz den Weg ebnet.

Start-ups im ganzen Kanton
Aber auch andernorts gibt es Unternehmer und Betriebe, die durch Innovation die Entwicklung der Thurgauer Textilindustrie prägen. Beispiele dazu finden sich etwa in Arbon, Aadorf, Bischofszell, Diessenhofen, Sorntal oder Islikon. Besonders zwischen 1750 und 1850 herrscht eine regelrechte industrielle Aufbruchsstimmung im heutigen Kantonsgebiet. Ob Textilherstellung, Stoffveredlung oder Färben – Unternehmen, die mit neuen Methoden experimentieren, schiessen wie Pilze aus dem Boden. Vergleichbar mit den heutigen Start-up-Firmen kann sich jedoch nur ein Teil von ihnen längerfristig durchsetzen.

Lückenhafte Geschichtsschreibung
Das Museumshäppli wirft ein Schlaglicht auf herausstechende thurgauische Persönlichkeiten, die in der Frühphase des Textilgewerbes Akzente setzen. Zudem wagt Ernest Menolfi den Versuch, die historischen Puzzlesteine zu einem Gesamtbild zusammenzufügen und damit einen Überblick über das frühe Textilgewerbe im Thurgau zu geben, obwohl viele Bereiche auf diesem Gebiet kaum erforscht sind.

Die Veranstaltung findet im Schloss Frauenfeld statt und der Eintritt ist frei.

 

Weitere Informationen

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Daten und Zeiten

30.11.2017 12:30 - bis 13:00 Uhr