Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.01.2015

Marcel Hug möchte seinen Titel verteidigen

Bereits zum 36. Male findet die Thurgauer Sportlerwahl statt. Nominiert wurden von einer Fachjury auch der erst kürzlich nach 2011 und 2013 zum drittenmal zum Schweizer Behindertensportler des Jahres gewählte Marcel Hug (Pfyn) und Heidi Diethelm (Märstetten).

 

 

Der weltbekannte Rollstuhl-Leichtathlet Marcel Hug (er feiert am 16. Januar seinen 29. Geburtstag) ist dabei der Titelverteidiger. Der sympathische Profisportler ist bei der Thurgauer Sportlerwahl ein absoluter Dauerbrenner. Schon elfmal wurde er nominiert und fünfmal wurde er als grosser Sieger gefeiert. Seine weiteren Spitzenplatzierungen waren Zweiter (3 x), Dritter (1) und Vierter (2).
Mit Spina bifida (offener Rücken) geboren, erlebte er auf dem Bauernhof seiner Eltern in Pfyn eine glückliche Jugend. Auf seiner Homepage hält der mehrfache Welt- und Europameister in zwei Statements fest: «Ich mache Sport, obwohl ich im Rollstuhl bin und nicht weil ich im Rollstuhl bin. Ich will als Sportler respektiert und nicht als Behinderter bewundert werden.»

Rio als hohes Ziel
Marcel Hug ist mehrfacher Gewinner an internationalen Meetings und prestige­trächtigen Marathons. Was ihm bei seinen vielen Titeln noch fehlt, ist eine Goldmedaille an den Paralympics. Deshalb sagt der Thurgauer zu seinem nächsten wichtigen Ziel: «Diese Lücke möchte ich 2016 in Rio schliessen. Mein ganz grosses Ziel ist ein Olympiasieg.» Die Saison beginnt für den ehemaligen Absolventen der nationalen Sportschule in Kreuzlingen Mitte Februar in Dubai. «Weil die Feier der Thurgauer Sportlerwahl dieses Jahr früh stattfindet, kann ich an diesem Anlass diesmal wieder dabei sind. Darauf freue ich mich», meint der Titelverteidiger, der diesmal vor allem mit Hürden-Europameister Kariem Hussein enorme Konkurrenz erhalten hat.

Diethelms zweifacher Triumph
Die 45-jährige Pistolenschützin Heidi Diethelm Gerber ist ein absoluter Spätsünder. Sie hat sich erst 2003 ernsthafter mit dem Schiessen befasst und steht trotzdem seit 2008 im Schweizer Natio­nalkader. Und die Märstetterin war schon sehr erfolgreich. 2011 wurde sie in Belgrad doch eher unerwartet Europa­meisterin, wiederholte diesen Coup aber 2013 in Osijek (Kro). Nur bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme 2012 in London musste sie einiges an Lehrgeld bezahlen. Dafür überraschte sie letztes Jahr in Fort Benning (USA) mit dem ersten Schweizer Weltcup-Sieg seit 2009.

Wie Marcel Hug peilt Heidi Diethelm Gerber ein naheliegendes Ziel an: Olympia 2016 in Brasilien.

Logischerweise möchten beide Athle­ten auch an der Thurgauer Sportlerwahl möglichst positiv abschneiden. Bis am 23. Januar können Hug und Diethelm noch unter www.tkb.ch/sportlerwahl oder auch unter www.panathlon-thurgau.ch unterstützt werden.

Ruedi Stettler