Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 12.11.2014

Was läuft schief mit der Velostation?

Wir haben die Velofahrer direkt am Bahnhof gefragt: Warum stellt ihr das Velo hierher statt in die neue Velostation? Das Ergebnis (s. Seite 5) zeigt: Die Halle ist zu weit weg. Morgens ist man knapp dran, der Zug wartet. Die Zeit fehlt, zur P+R-Halle hinunterzufahren und die 200 m zu Fuss zum Einsteigeplatz zurückzugehen. Zudem ist das Einchecken kompliziert: Karte und Fränkler muss man parathaben, jede Sekunde zählt.

 

 

Die Halle müsste direkt am Bahnhof stehen, also am Schlosspark bzw. an den bestehenden Veloabstellplätzen bei der Schalterhalle und unter der Personen-Unterführung.

Ein Vergleich mit den Velostationen Schaffhausen und Winterthur («Stellwerk») zeigt folgendes Bild: Beide Anlagen mit 300 und 800 Plätzen sind ausgelastet. In Schaffhausen kann man vom oberen Stock direkt auf den Perron gelangen.
Die Preise in Frauenfeld mit Fr. 1.– (Tag), 10.– (Monat) und 60.– (Jahr) sind sehr günstig. Oder scheint das nur so? Die Anlagen in Schaffhausen und Winterthur sind BEWACHT, also nicht nur video-überwacht. In Schaffhausen sind die Preise: 1.–/20.–/125.–, in Winterthur: 2.–/20.–/150.–. Winti ist pro Tag also doppelt so teuer wie Frauenfeld, dennoch total ausgebucht.

Die BEWACHUNG durch Personen statt ausschliesslich Video-ÜBERWACHUNG ist sicher ein Grund, warum eine Station frequentiert wird. Die Halle in Schaffhausen wird von der «Stiftung Impuls» (soziale und berufliche Integration) geführt. Drei Mann nehmen die Kunden in Empfang, geben Auskunft, sorgen für Ordnung und Sicherheit. Für Fr. 25.– kann man das Rad vor Ort reinigen lassen. Die Leute putzen mit Leidenschaft: Das Velo sieht nachher wie neu aus. Halle und Service sind ausgebucht – und die «Arbeitslosen» haben Job und Sozialkontakte! Da sind mehrere Fliegen auf einen Streich geschlagen.
Der Clou ist die Zutrittsberechtigung: Die Halle ist von 5.45 Uhr bis 20.45 Uhr (Winterthur bis 01.00 Uhr) geöffnet, in dieser Zeit also von Serviceleuten BEWACHT. Zutrittsberechtigung für 24 Stunden haben nur Jahresabonnenten. Das ist gescheit, denn wer ein Jahresabo löst, ist sicher kein Vandale und hat deshalb immer Zutritt.
Ähnliches gilt für Winterthur.

Es scheint so: Die Halle im Abseits in Frauenfeld ist gegessen.