Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.09.2014

Bauprojekt neue Turnhalle und neues Schulhaus in Islikon

Turnhalle und Schulhaus Islikon sollen für 17 Millionen Franken neu gebaut werden. Die ausserordentliche Schulgemeindeversammlung sagte mit sehr grosser Zustimmung zwar Ja zum Projektierungskredit, aber nicht ohne kritische Zwischenrufe. Wir unterhielten uns mit Sven Bürgi, dem Gachnanger Schulgemeindepräsidenten.

 

 

Der Planungskredit wurde an der Schulgemeindeversammlung mit grossem Mehr gutgeheissen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Abend?
Natürlich freue ich mich über die rege Teilnahme an der Versammlung und über die deutliche Zustimmung. Das zeigt der Schulbehörde, dass sie die Bedürfnisse der Bevölkerung richtig abgeklärt hat und diesen Weg weiter gehen kann. Durch die Einbindung der Vereine in den Planungsprozess ist das Projekt sehr breit abgestützt.

An der Schulgemeindeversammlung wurden Sie wegen der Botschaft kritisiert. Vor allem fehlten gemäss Kritikern Details zu Schülerzahlen, Landkosten und Finanzierung.
Ich nehme die Kritiken sehr ernst. Allerdings wurde die Botschaft vor dem Druck von diversen, von der Schulgemeinde unabhängigen Personen geprüft und für gut befunden. Mehr bzw. detailliertere Informationen wurden nicht gewünscht. Ich bedaure deshalb sehr, dass sich die Kritiker vor der Schulgemeindeversammlung nicht mit mir in Verbindung gesetzt haben, um die offenen Fragen zu klären. Die «fehlenden» Informationen hätte ich so den Stimmbürgern an der Schulgemeindeversammlung präsentieren können.

Mit wie vielen Schülern rechnen Sie in den nächsten Jahren?
Wir rechnen in den nächsten Jahren mit einem Anstieg von heute 335 auf über 400 Schülerinnen und Schülern. Da ein Grossteil der Wohneinheiten erst in den nächsten Jahren fertiggestellt wird, können wir unmöglich abschätzen, wie sich der Anstieg auf die nächsten Jahren verteilen wird. Klar ist für uns jedoch, dass uns mittelfristig zu wenig Schulraum zur Verfügung stehen wird.

Braucht die Schulgemeinde nur wegen der zusätzlichen Schülerinnen und Schüler ein neues Schulhaus?
Nicht nur! Das Schulhaus Islikon ist schon sehr alt. Ein zeitgemässer Unterricht ist heute nicht mehr möglich. Die Schulzimmer entsprechen den heutigen Anforderungen nicht mehr. Ausserdem fehlt es an Gruppenräumen. Mit dem neuen Schulhaus erhalten wir die Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern und auch den Lehrpersonen eine angemessene Infrastruktur bieten zu können. Die Räumlichkeiten des alten Schulhauses werden zum Beispiel für eine Aula, Büros für die Verwaltung, für die Bibliothek usw. zur Verfügung stehen.

Es wurde an der Versammlung auch moniert, dass es eine Zweifachhalle nicht brauche – und auch keine Tiefgarage.
Die Turnhallen in Gachnang sind schon voll ausgelastet. Die Vereine müssen deshalb bereits heute auf Sportanlagen ausserhalb der Gemeinde ausweichen. Das ist aus meiner Sicht für die Gemeinde ein unhaltbarer Zustand. Mit dem Ersatz der alten Halle durch eine Zweifachhalle bietet sich uns die einmalige Gelegenheit, den Sportvereinen mit verhältnismässig wenig finanziellem Aufwand den Platz zur Verfügung zu stellen, den sie in Zukunft brauchen werden. Ausserdem wird auch der Musikverein mit einem neuen Probelokal vom Turnhallenneubau profitieren.
Betreffend Tiefgarage wird es Aufgabe der Architekten sein, ein Projekt auszuarbeiten, bei welchem genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Der Bau einer Tiefgarage ist also nicht zwingend. Für mich ist aber klar, dass für den Bau von Parkplätzen kein Land dazugekauft wird. Noch lieber sehe ich die Parkplätze aber im Boden.

Sie schätzen die Gesamtinvestitionen auf CHF 17 Mio.. Kann sich das die Schulgemeinde leisten?
Ja, aber ohne Steuererhöhungen wird es nicht gehen, wobei diese wegen des Bevölkerungswachstums und der damit wachsenden Steuerkraft wohl eher gering ausfallen werden.

Wie gering?
Das wird letztlich davon abhängen, wie hoch die Gesamtinvestition und die finanzielle Beteiligung der Politischen Gemeinde sein werden. Wie in der Botschaft zur Schulgemeindeversammlung abgedruckt, wird der Steuerfuss bei einer vollständigen Finanzierung durch die Schulgemeinde nicht über 9% steigen. Wegen der steigenden Steuerkraft kann durchaus mit weniger gerechnet werden.

Wie geht es jetzt weiter?
Die Schulbehörde lässt das Ausschreibeverfahren durch das BHAteam in die Wege leiten. Unser Ziel ist, dass im Herbst 2015 über das Projekt abgestimmt werden kann.

Sven Bürgi, vielen Dank für diese Auskünfte!

 

 

Bauprojekt neue Turnhalle und neues Schulhaus in Islikon