Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 23.07.2014

Regionaler Radweg: Erster Abschnitt in Betrieb

Mit der Eröffnung des Radweg-Teilstücks zwischen Islikon (Messenriet) und der SBB-Unterführung Haselweg an der Wannenfeldstrasse in Frauenfeld konnte am Donnerstag ein erster Abschnitt des Regionalen Radwegs in Betrieb genommen werden.

 

 

Zur Eröffnung des Radweg-Abschnitts an der Gemeindegrenze Frauenfeld/Gachnang – rund 120 Meter westlich der SBB-Unterführung Haselweg – kamen die Protagonisten mit dem Velo angefahren: Stadtrat Urs Müller und Bernhard Scheiwiller, stellvertretender Leiter Tiefbau, aus Richtung Stadt – der Gachnanger Gemeindeammann Mat­thias Müller sowie Bau- und Werkverwalter Stefan Angst aus Richtung Islikon.

Erster Teil des Radwegs freigegeben
Das symbolische Treffen auf der Gemeindegrenze war zugleich die offiziel­le Freigabe des Radweg-Abschnitts von Messenriet bis zur SBB-Unterführung Haselweg. Etwas mehr als ein halbes Jahr nach dem Spatenstich für den Radweg bei der SBB-Brücke an der Laubgasse konnte damit ein erstes Teilstück freigegeben werden. Das zweite Teilstück von der SBB-Unterführung Haselweg bis zum Bahnhof SBB in Frauenfeld wird voraussichtlich bis Ende Juli fertiggestellt sein. Es sind nur noch gewisse Abschlussarbeiten ausstehend.
In den vergangenen Monaten wurden für diesen Radweg, der in Zentrums­nähe eine Breite von 3,50 Meter aufweist und auch von Fussgängern benutzt werden kann, umfangreiche Arbeiten getätigt. So wurden auf Frauenfelder Gebiet unter anderem drei Bauwerke erstellt (Stützmauer an der Wannenfeldstrasse östlich der Häberlinbrücke, Radweg-Unterführung an der Laubgasse und eine 42 Meter lange Murgbrücke neben der SBB-Brücke). Insbesondere wegen der Sicherheit (Bahnverkehr) mussten dabei spezielle Vorkehrungen getroffen werden.

Sichere Verbindungen für Langsamverkehr
Stadtrat Urs Müller unterstrich die Vorteile einer sicheren, nahezu autofreien und auch mit Kindern leicht zu befahrende Verbindung aus der Stadt zu den Naherholungsgebieten – und vor allem umgekehrt von den westlichen Quartieren ins Zentrum. Grosser Wert wird deshalb auf die Anbindung der Quartiere gelegt. Der Radweg wird in das bestehende Fuss- und Radwegnetz eingebunden, weshalb es zahlreiche Anschlüsse, unter anderem an die Laubgasse, an den Altweg, an die Rheinstrasse und im Gebiet Wannenfeld gibt. Wie der Vorsteher der Abteilung Tiefbau mit Blick auf die Verkehrssicherheit sagte, laufen noch Abklärungen betreffend Querung der Rheinstrasse – «hier gibt es jedoch nur einen geringen Spielraum» – sowie ein Genehmigungsverfahren für die Einführung einer Tempo-30-Zone auf der Wannenfeldstrasse (West).

Anbindung im Osten
Nachdem die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Felben-Wellhausen den Kredit für das Radweg-Projekt abgelehnt hatten, wurde ein Anschluss an das bestehende Radwegnetz in die Planungen aufgenommen. Damit verbunden soll auf der Zürcherstrasse östlich des Mooswegs eine Radfahrer-Schutzinsel zwecks Anschluss an den bestehenden Radstreifen entlang der Zürcherstrasse erstellt werden. Beim Scheid­weg wird der Radstreifen nach Felben und nach Wellhausen zusätzlich rot eingefärbt. Ausserdem werden alter­native Radrouten nach Felben-Wellhausen signalisiert.

In einem nächsten Schritt erfolgt im Herbst 2014 die öffentliche Auflage des Radwegabschnitts von der Riedstrasse (AMAG) bis zum Anschluss an die Zürcherstrasse östlich der Einmündung Moosweg (Areal Böni Immobilien/ehemals Cellere).

Stadtrat Urs Müller nahm die Gelegenheit wahr, allen am Projekt Beteiligten zu danken. Insbesondere dankte er den Grundeigentümern für das Wohlwollen und das Verständnis, das sie dem Projekt entgegen bringen.

800 Meter neu erstellt
Sowohl der Gachnanger Gemeindeammann Matthias Müller wie auch Bau- und Werkverwalter Stefan Angst zeigten sich erfreut über die Eröffnung des ersten Radweg-Abschnitts. Die Gesamtlänge des Fuss- und Radwegs auf Gachnanger Gemeindegebiet beträgt 2,1 Kilometer, wovon rund 800 Meter neu gebaut wurden. In Messenriet wurde zudem eine Stützmauer bei der SBB-Unterführung erstellt und entlang der ganzen Strecke ein Zaun, der den Rad-weg gegen die Gleisanlagen hin sichert. Ausserdem wird der neue Weg durchgehend beleuchtet.(svf)


Ein Gemeinschaftsprojekt
Das Projekt für einen regionalen Radweg in Bahnnähe wurde von Frauenfeld und den Gemeinden Felben-Wellhausen und Gachnang gemeinsam mit dem Kanton Thurgau und den SBB entwickelt. Nachdem sich die Frauenfelder Stimmbürger am 15. Mai 2011 für den Kostenanteil von 2,45 Mio. Franken zum Bau des Radwegs auf Stadtgebiet ausgesprochen hatten, bewilligte die Gemeindeversammlung in Gachnang einen Kredit von 450 000 Franken für ihr Teilprojekt. Die Gemeindeversammlung von Felben-Wellhausen hingegen lehnte ihren Kredit im Dezember 2011 ab. Im Februar 2012 teilte das Amt für Raumentwicklung ARE des Bun­des mit, dass Frauenfeld und Gachnang dennoch mit den für einen Vollausbau in Aussicht gestellten Beiträgen rechnen dürfen – sofern der Anschluss an das bestehende Radwegnetz in Felben-Wellhausen erfolgt und der Nutzen des gesamten Projekts weiter gegeben ist, was der Fall ist.(svf)