Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 30.04.2014

Stettfurt – nach wie vor auf der Sonnenseite zu Hause

Gemeindeammann Thomas Gamper

Am 15. Mai 2014 legt der Gemeinderat an der ordentlichen Gemeindeversammlung Rechenschaft über das Jahr 2013 ab. Zeit also, einen Rück- und Ausblick zu wagen.
Das vergangene Jahr wird in der Geschichtsschreibung kaum viel Raum einnehmen. Glücklicherweise, ist man versucht festzuhalten. Unser Dorf blieb verschont von Unwettern, grösseren Unglücksfällen und auch von negativen Schlagzeilen. Da und dort hätte man sich vielleicht sogar mehr Aktivitäten erhofft.

 

 

Schloss Sonnenberg
Das Schloss Sonnenberg mit seinem fantastischen Naherholungsgebiet ist nicht nur für Stettfurt, sondern für die ganze Region Frauenfeld von grosser Bedeutung. Weit über die Gemeindegrenzen hinaus strahlt das Schloss an seiner einmaligen Lage. So verwundert es nicht, dass man immer wieder auf das anstehende Sanierungsprojekt angesprochen wird. Nach intensiven Planungs- und Projektierungsarbeiten und unter aufwändiger Mitwirkung der kantonalen Ämter konnte der Gemeinderat im Frühling 2013 mit grosser Befriedigung die Baubewilligung für die umfassende Sanierung des Schlosses erteilen. Sie ist rechtskräftig und lässt eine stilvolle und fachlich gute Renovation erwarten. Im Sommer wurde sodann ein Baugesuch zum Umbau und zur Umnutzung der Scheune eingereicht. Dagegen erhoben der WWF und der Thurgauer Heimatschutz Einsprache. Sie wenden sich vor allem gegen die (massvolle und schonende) Umwandlung der Scheunennutzung zu Wohnzwecken. Nach Meinung der Denkmalpflege und des Gemeinderates kann das unter Schutz stehende Gebäude aber nur erhalten werden, wenn eine Nutzungsänderung möglich wird. Das Natur- und Heimatschutzgesetz sieht in solchen Fällen ausdrücklich eine Bewilligungsmöglichkeit vor. Gegenwärtig wartet der Gemeinderat auf die Eingabe eines überarbeiteten Projektes, hofft aber, dass bald mit den Sanierungsarbeiten im und am Schloss begonnen wird.

Kampf um den Dorfladen
Wer weiter denkt, kauft näher ein! Diesen Slogan sollte sich die Einwohnerschaft von Stettfurt zu Herzen nehmen. Wenn die Einkaufsmöglichkeit für Güter des täglichen Bedarfs dereinst fehlt, wird man unseren heutigen Dorfladen schmerzlich vermissen. Vor allem auch ältere Bewohnerinnen und Bewohner sind vielleicht nicht (mehr) so mobil, dass sie die Alltagseinkäufe irgendwo tätigen können. Junge Familien können heute ihre Kinder in den Dorfladen schicken, um zu posten. Die freundliche Bedienung hilft ihnen beim Einpacken, und stolz kehren die Kinder nach Hause zurück – ein wichtiger Schritt in die Selbständigkeit. Einkaufen im Dorf ist nicht zuletzt auch ein Akt der Solidarität.
Diese ländliche Solidarität darf Stettfurt in Sachen Badi immer wieder erfahren. Die politischen Gemeinden Affeltrangen, Lommis, Wängi, Thundorf, Matzingen und Stettfurt bilden zusammen seit über 20 Jahren einen Zweckverband, der das Schwimmbad am Sonnenberg betreibt. Die entsprechenden Schulgemeinden im Verbandsgebiet helfen mit Betriebskostenbeiträgen, die Rechnung auszugleichen.

Stadtnähe dank guten ÖV-Verbindungen
Seit Dezember 2013 ist Stettfurt dank den stündlichen Postautoverbindungen nicht mehr nur tagsüber gut und schnell mit der Kantonshauptstadt verbunden, nein, nun «taktet» das Postauto bis spät in die Nacht hinein und steigert damit die Lebensqualität und die Wohnattraktivität nicht zuletzt auch für junge Leute und Pendler enorm. Der Gemeindebeitrag von rund 1,5 Steuerprozenten ist sehr gut investiertes Geld.

Hohe Anspruchshaltung
Stettfurt weist bekanntlich eine überdurchschnittliche Steuerkraft auf. Diese ist aber auch nötig, um alle Notwendigkeiten und Begehrlichkeiten finanzieren zu können. In den nächsten Jahren werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über einige sehr bedeutsame Projekte zu befinden haben: Umbau der Mehrzweckhalle zu Schulraum mit Neubau Turnhalle, Ausbau des heutigen Kabelnetzes (Glasfasernetz), Renovation des Gemeindehauses, Strassensanierungen, Ausbau der Wasserversorgung, usw. Für die Behörden gilt es dabei, die Projekte mit Augenmass und Weitsicht vorzubereiten. Priorität wird dabei die Sicherung unserer überdurchschnittlichen Wohn- und Lebensqualität (Schule, Versorgung) haben müssen, sowie der Erhalt der Gemeindeautonomie.

Thomas Gamper, herzlichen Dank für die Auskünfte.

 

 

Stettfurt – nach wie vor auf der Sonnenseite zu Hause