Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 12.03.2014

Aus «Bärenplatz» wird «Platz am Holdertor»

1956 hiess dieses Eingangstor zur Altstadt noch «Bärenplatz» (vom damaligen Restaurant «Bären»). In der trutzi­gen Felsenburg links kaufte man in der Papeterie Glatz nicht nur Schreibwaren, sondern auch Schirme. Das Lebensmittelgeschäft Knöpfel war bekannt für frische Ware, beispielsweise landwirtschaftliche Produkte aus der Kartause Ittingen, und für frisch gerösteten Kaffee.

 

 

Hinten in der Mitte erkennt man das Wilerbähnlidepot selig. Kreisverkehr gab es damals schon, allerdings mit Rechtsvortritt! Am rechten Bildrand ist die grüne «Markthalle» zu sehen, wo links der Coiffeur Schiesser praktizierte, in der Mitte die Kinder bei Willy Fiorina, alias «Figebagerönli», oder der Nachfolgerin Frau Borner (mit Papagei) ihr Sackgeld verklöpften und rechts in der Firma Knecht Kleider zur «chemischen Reinigung» abgegeben werden konnten.
2014 heisst es hier «Platz am Holdertor», denn der «Bären» ist abhanden gekommen. Die Markthalle ist in die Höhe geschossen und hat sich zu einem Geschäftshaus hochgestreckt. Fast unverändert bietet sich die «Falken»-Partie dar, während im Hintergrund das Feuerwehrdepot und das «Haus am Marktplatz» seit einigen Jahren den Stadtanfang markieren. So wird man es verschmerzen müssen, dass die mächtige Felsenburg aus dieser Rolle verdrängt wurde.

Text Angelus Hux, Bild 1956 © Foto Gross St. Gallen, Bild 2014 © FW.

 

 

Aus «Bärenplatz» wird «Platz am Holdertor»