Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.12.2013

Was glänzt am Jesuskind?

Weihnachtsvisionen; Weihnachtsgruss von Pfarrer Samuel Kienst

«Kennen Sie den greisen Mann in der Weihnachtsgeschichte? Ich meine nicht den Weihnachtsmann oder Tolstoi‘s Vater Martin. Ich meine den alten Simeon, der im Tempel auf die frischgebackenen Eltern Josef und Maria mit ihrem Kind trifft.

 

 

Er nimmt ihnen den Sohn Jesus von den Armen und ruft mit Tränen in den Augen: «Nun haben meine Augen das Heil gesehen!» Die Eltern staunten nicht schlecht, das berichtet die Bibel im 2. Kapitel des Lukasevangeliums: Was für ein Heil sieht der alte Mann in diesem kleinen Menschenjungen?

Weihnachten ist ein visuelles Fest wie kein anderes. Überall werden unsere Augen angesprochen und hingelenkt. Da leuchtet und glänzt, glitzert und strahlt es im Überfluss. Weihnachten ist ein Fest, an dem das Schöne zelebriert wird. Aber das Jesuskind – was glänzt an ihm?
Der alte Simeon sah in dem kleinen Baby etwas, was die meisten Menschen nicht bemerkten: Er sah den Himmel auf Erden. Die Erfüllung der alten Vision, dass Gott sich um unsere Freuden und Leiden auf der Welt kümmert. Dass er selber mitten unter uns kommt und mit uns lebt. In aller Einfachheit und Armut der Weihnachtsfamilie erblickte Simeon den Glanz des Himmels.

Weihnachten lädt ein zu einem «Leben mit Vision» – dass wir unsere Augen öffnen für das Glänzen des Himmels auf der Erde, die Schönheit Gottes mitten in unserem Alltag. Und wir mit dem alten Simeon zusammen darüber staunen können.»

 

 

Was glänzt am Jesuskind?