Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.12.2013

KellerSchuran

Neue Sichtweisen und ein historischer Moment bei KellerSchuran

Die Wochenschau vom vergangenen Donnerstag begann ziemlich irritierend damit, dass Keller keine Krawatte trug. Also wirklich gar keine! Dazu kamen noch die Flötenklänge von Martin Schumacher. «Werkstatt für unkomplizierte Musik» steht zwar auf seiner Homepage, es klang aber nicht so.

 

 

Der Musiker hat dann seinen Kampf mit der Technik tapfer ausgestanden. Das Publi­kum auch. Im Laufe des Abends wurde die Musik schliesslich auch als solche erkennbar und machte schlussendlich sogar richtig Spass. Und als Keller dann endlich seine rote Krawatte umband war alles wieder voller Hoffnung und es folgten viele gute Nachrichten: Herr Mani, der Bus-Schreck kann wieder lachen, weil die Stadtbus-Strecken­führung Kurzdorf-West wieder stimmt, Sebastian Vettel wird «Vattel» und am 22. Dezember sind alle zum Adventsfenster bei Pepe L. eingeladen.

Es folgte ein historischer Moment! Wir durften die feierliche Übergabe der live und original gefälschten Kufstein-Urkunde an Joel vom Kaff erleben! Im Restaurant Linde, dem neuen Kaff-Domizil, wird somit das Kufstein-Stübli weiterbestehen. Es sind sogar Bestrebungen im Gange eine Lüftung mit Aktivkohlefilter zu installieren, damit man die Urkunde durch all den Zigaretten-Rauch überhaupt erkennen kann.

Elegant wurde das Platzproblem des Historischen Museums gelöst und zielgenau der Standorts für einen Erweiterungsbau ermittelt. Und zwar mit Dart-Pfeilen auf einer Thurgauer-Karte. Demnach kommt das Museum irgendwo im Wald bei Amlikon oder Schönholzerwilen zu stehen. Oder gemäss Pfeilschuss von Martha Monstein gleich auf die Hafenmole von Uttwil.
Womit wir beim Gast des Abends wären: Martha Monstein, neue Leiterin des Thurgauer Kulturamtes. Leider hat die «LÜP» (Leistungsüberprüfung) des Kulturamtes ergeben, dass Kürzungen nötig sind. Das sei aber nicht so schlimm, weil es in Frauenfeld ja auch gratis so tolle Kunstinstallation gibt, wie z.B. das quietschende Wiler-Bähnli. Man merkt schon: die Frau hat ganz neue Sicht­weisen! Der tägliche Stau in Frauenfeld ist dann wohl ein Flash Mob. Jedenfalls hat sie für KellerSchuran aus Georgien eine geweihte Duftessenz mitgebracht. Die beiden hätten zwar lieber die nötigen Finanzen für ihre Wochenschau bekommen, haben sich aber trotzdem artig bedankt.

So viel Erbauliches. Doch dann kam der Tiefschlag: Es wird wohl keine 5te Staffel der Wochenschau mehr geben! Ein Hauptsponsor möchte sich nun auf andere Projekte konzentrieren und empfiehlt KellerSchuran, ihre Wochenschau zu professionalisieren. Dieweil Schuran noch rätselt was damit wohl gemeint sein könnte, hat Musiker Schumacher schon die richtigen Schlüsse gezogen: «Mängisch isch eifach dumm, will es fallt eim eifach nüt i». Wie wahr! Den Eintrittspreis auf Fr. 55.– erhöhen wirkt nämlich irgendwie unsympatisch. Und die Wochenschau in einen Kreisel zu verlegen, um die entsprechenden «Kunst am Kreisel-Gelder» zu holen scheint auch keine runde Lösung zu sein.

So bietet sich diesen Donnerstag um 20 Uhr wohl zum allerletzten Mal die Chance, eine Wochenschau mit KellerSchuran zu geniessen und endlich den grusigen Witz von Kaspar Schläpfer fertig zu erzählen. Das darf man auf keinen Fall verpassen!(nz)