Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 02.10.2013

Feuerwehr-Übung mit Greenhorn

Buch. Seit zwei Jahren Delegierte unserer Gemeinde für den Feuerwehr-Zweckverband und keine Ahnung von Feuerwehr – so kann das nicht weitergehen! Es wird Zeit, dass ich mal eine Nase voll Feuerwehr nehme. Die ideale Gelegenheit bot sich am vergangenen 17. September, als der Zug Uesslingen-Buch übte, wie man ein brennendes Fahrzeug löscht.

 

 

Beat Kessler, Kommandant Feuerwehr-Zweckverband, begrüsste die 21 anwesenden AdF. Angehörige der Feuerwehr, wurde ich freundlich aufgeklärt. Überhaupt wimmelt es in der Feuerwehr von Abkürzungen. Nachdem Urs Wegmüller, Zugführer Zug Uesslingen-Buch, die Feuerwehrmänner in die Übung eingewiesen hatte, übernahm Gruppenführer Claudio Manco von der Feuerwehr Frauenfeld das Zepter. Diese stellte einen eigens präparierten Peugeot zur Verfügung. Vom Peugeot war ausser Carosserie und Rädern nicht mehr viel zu sehen. Das sei wie ein grosser Grill, meinte Manco schelmisch. Tatsächlich verlaufen im Innen- und Motorenraum Gasleitungen, die mit Gasflaschen gespeist werden, gelagert in sicherer Entfernung. Mit einem grossen Bunsenbrenner entzündet Claudio Manco den Peugeot, der sofort im gewünschten Vollbrand steht. Ein bisschen mulmig wird‘s einem schon beim Anblick des brennenden Autos. Ich glaube, es geht nicht nur mir so. Keine Angst, beruhigt Manco die AdF. Was sie aus Hollywood-Filmen kennen würden, könnten sie gleich alles vergessen. Es könne, auch bei einem richtigen Autobrand, nichts explodieren, sie bräuchten keine Angst zu haben. Man würde es ja gerne glauben, aber ich schiesse meine Fotos trotzdem aus sicherem Abstand, als die tapferen Männer dann ans Löschen gehen.
Neben der praktischen Übung mit dem brennenden Fahrzeug gibt es für die AdF auch eine Instruktion durch Mitglieder des Sanitätszuges unserer Feuer­wehr, übrigens alles Frauen, zu den Themen Bergung eines Patienten aus einem Fahrzeug, Bewusstlosenlagerung, Rauchvergiftung, Abgasvergiftung und Verbrennungen. So lerne ich, dass Hinweise für eine Rauchvergiftung schwarze Nasenlöcher und Zunge sein können. Keine angenehme Vorstellung…
Ich staune, welch vielseitiges Knowhow so ein AdF haben muss. Und trotzdem wissen sie im Notfall was zu tun ist. Dies wird sichergestellt durch die regelmässigen Übungen und verschiedenen Ausbildungsmodule. Die Kader­angehörigen durchlaufen zusätzliche Kurse. Im Einsatz hat jeder seine zugewiesene Aufgabe.
Nach Abschluss der Übung wird das Material wieder im Feuerwehrdepot verstaut, das TLF (Tanklöschfahrzeug), so gross wie ein halbes Einfamilienhaus, rückwärts präzise ins Depot parkiert und danach der Durst mit einem Bier gelöscht.
Einen herzlichen Dank der Feuerwehr Thur-Seebach für den interessanten Einblick in seine Aufgabe!

Cornelia Büchi