Was ist Pfingsten?

Dumme Frage, werden Sie sich sagen. Pfingsten ist natürlich ein christliches Fest. Im heutigen Online-Zeitalter findet man dazu rasch genauere Angaben. Auf Wikipedia heisst es: «Am 50. Tag der Osterzeit, also 49 Tage nach dem Ostersonntag, wird von den Gläubigen die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert.» Auf welches Datum Pfingsten fällt, hängt vom Osterdatum ab.

 

 

Heuer ist es der 20. Mai. Im 2019 wird der Pfingst-sonntag erst am 9. Juni gefeiert. Im Jahr darauf ist es der 31. Mai.
Der Namen «Pfingsten» leitet sich vom Griechischen «pentecoste» ab, das «fünfzig» bedeutet. Im Gegensatz zu Weihnachten und Ostern gibt es zum Pfingstfest nur wenige Bräuche, aber von Franz Hohler eine kleine Geschichte über den Pfingstspatz, der viel weniger bekannt sei, als der Oster­hase. Der Pfingstspatz lege den Leuten am Pfingstsonntag einen Grashalm auf das Fenstersims, was aber nie jemand bemerke und da­rüber ärgere er sich jedes Jahr grün und blau. Franz Hohler endet mit dem Satz: «Aber ich muss ehrlich sagen, dass mit den Eiern finde ich auch die bessere Idee.»
Auch der Pfingstmontag ist in vielen Teilen der Schweiz ein gesetzlicher Feiertag. Darum wohl strahlt meine ehemalige Arbeitskollegin zu meiner Frage nach Pfingsten über das ganze Gesicht und sagt schelmisch: «Für mich ist Pfingsten, dass meine Arbeitswoche erst am Dienstag beginnt.»
In Frauenfeld hat Pfingsten eine lange sportliche Tradition. Auf der Grossen Allmend führt der Reitverein seine Pferdesporttage mit Springen, Fahren, Dressur und Gymkhana durch. Am Pfingstmontag organisiert der Rennverein die Pferderennen. Auf der Kleinen Allmend bildet der Pfingst-Cup mit prominenten Nachwuchs-Fussball-Vereinen ebenfalls einen Höhepunkt. Und für Musikfans sind an Pfingsten nebst musikalischen Gottesdiensten vor allem die Pfingstkonzerte in der Kartause ein Genuss. Wenn man Glück hat, blühen sogar die Pfingstrosen.
Was ist also Pfingsten? Da kann sich jeder das herauspicken, was für ihn am wichtigsten ist. (rs/nz)