Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 04.04.2018

Interview mit Martin Bührer, Gemeindepräsident von Ellikon an der Thur

Am 15. April stehen die Wahlen bevor. Sie kandidieren wieder für das Gemeindepräsidium, der Gemeinderat wird gewählt. Welche Aufgaben sind für die neue Legislatur geplant?

 

 

Mit Einführung der neuen Gemeindeordnung fehlte bis anhin noch die Geschäftsordnung für Gemeinderat und Verwaltung. Die Einführung ist auf die neue Legislatur (Juli 2018) hin geplant. Aktuell sind wir daran die gemeinde­eigenen Immobilien zu analysieren, um daraus eine Immobilienstrategie abzuleiten. Prioritär wird sicher die Umstellung auf ein neues Rechnungslegungsmodell sein. Diese Umstellung erfordert einige zusätzliche Ressourcen.

Welche Projekte haben obere Prioritäten?
Das Instandhalten der Infrastruktur ist eine permanente Aufgabe. Einfluss auf die Infrastruktur insgesamt haben hier natürlich die Bauprojekte «Bruggwisen» (88 Wohnungen) und «Löwen» (17 Wohnungen). Das Schwimmbad ist ein Dauerthema im Gemeinderat. Den Betrieb sicherstellen, wird zu einer immer grösseren Herausforderung. Wir sind daran, nachhaltige Lösungen zu suchen. Für 2018 können wir den Betrieb aufrechterhalten. Danach müssen wir weitersehen. Im Bauwesen haben sich die Rahmenbedingungen kantonal und regional stark verändert, so dass wir in der nächsten Zeit die Bau- und Zonenordnung den neuen Gegebenheiten anpassen müssen.

Wie geht es mit dem Begegnungszentrum «Löwen» weiter?
Die Genossenschaft Zentrum Löwen ist Mitte 2017 gegründet worden. Ich vertrete zusammen mit dem Finanzvorstand die Interessen der Gemeinde im Vorstand der Genossenschaft. Aktuell ist die Sicherstellung der Projektfinanzierung für das neun Millionen-Projekt am Laufen. Das Zustandekommen der Finanzierung und somit der Projekt­realisierung geht bereits über den Optimismus hinaus. Wir dürfen davon ausgehen, dass die Projektrealisierung im 2019 erfolgen kann. Diese wird ein Meilenstein der Gemeindeentwicklung und ein immenser Mehrwert für die ganze Ellikoner Bevölkerung.

Wohin zielt die weitere Entwicklung der Gemeinde?
Die Gemeindeentwicklung ist eine permanente Aufgabe. Die Gemeinde wird mit immer mehr Aufgaben und Kosten konfrontiert, welche von oben (Bund/Kanton) nach unten (Gemeinde) ver­lagert werden. Die Effizienz spielt also eine grosse Rolle, wollen wir unsere Eigenständigkeit behalten. Hier muss der Gemeinderat Antworten finden zur Frage, wie wir uns die Gemeinde in 5, 10 oder 20 Jahren vorstellen.

Welche Wünsche sind offen?
Das Vereinssterben im Dorf ist leider Realität. Es entstehen neue Ideen mit dem Fokus auf den Zusammenhalt der Bevölkerung. Schön wäre es, wenn alle die Angebote nutzen und Veranstaltungen besuchen, um so zu einem guten Miteinander beizutragen.
Ein ganz grosses Dankeschön gehört den stillen Helferinnen und Helfern, welche sich für unsere älteren Mitmenschen einsetzen. Schön wäre es, wenn wir diese Solidarität auf noch mehr Schultern verteilen dürften.

Herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg.
Manuela Olgiati