Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 28.03.2018

Variante 20: Reine Tunnelverbindung favorisiert

Zentrumsnahe Stadtentlastung

Stadtrat Urs Müller liess am Freitagmorgen, 23. März, an der Medien­orientierung zur zentrumsnahen Stadtentlastung «die Katze aus dem Sack», wie er es nannte: «Der Stadtrat favorisiert die Variante 20». Die Variante 20 ist eine reine Tunnel-Verbindung (900 m) von der St. Gallerstrasse (Marktplatz) bis zum bestehenden Kreisel Zeughausstrasse/Bahnhofstrasse (Schweizerhofkreisel).

 

 

Mit 107 Mio. Franken ist es die zweitteuerste Variante. An den 107 Mio. Franken hat sich die Stadt mit 40 Prozent, also 40 Mio. Franken zu beteiligen. Der Rest trägt der Kanton. Die verkehrliche Auswirkung der Variante 20 ist sehr gross d. h. sie ermöglicht eine starke Entlastung von Rathausplatz, Rheinstrasse, Promenadenstrasse und Vorstadt und bietet damit die Chance die Innenstadt weiter aufzuwerten.

Ausgangslage: Sieben Varianten
Vergangenen November wurde eine Machbarkeitsstudie mit sieben Varianten zur Stadtentlastung durch Stadt und Kanton vorgestellt. Die Machbarkeitsstudie taxierte aufgrund baulicher, verkehrlicher und raumplanerischer Kriterien sieben Varianten als technisch sinnvolle Linienführungen.

Variantenauswahl
Zur Auswahl standen drei oberirdische Varianten (11, 21 und 22). Kostentechnisch bewegen sich diese drei Vari­an­ten bis zu 45 Mio. Franken. Zwei Varianten enthalten einen Tunnel­abschnitt (13 und 23). Hier wurden Kosten von 90 Mio. Franken berechnet. Weiter enthält die Machbarkeitsstudie zwei reine Tunnelvarianten (18 und 20). Hier müssen von Kosten von über 100 Mio. Franken ausgegangen werden. Die Grobkostenschätzung ist mit einer Genauigkeit von +/- 40 Prozent zu betrachten.

Erste Rückmeldungen
Seit November 2017 hat der Stadtrat erste Rückmeldungen erhalten. Einerseits aus der Spezialkommission 2030, in der sich 15 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte befinden. Andererseits von Parteien, Privaten und Interessengruppen. «Eine oberirdische Variante wird nicht mehrheitsfähig sein», hält Müller fest. Auch wenn diese sehr verlockend seien, wenn nur das Preisschild betrachtet werde. «Sie beinhalten aber grosse Nachteile, da sie durch bestehende Wohnquartiere führen».

Öffentliche Vernehmlassung
«Es ist wichtig zu verstehen, dass wir uns immer noch auf der Stufe Machbarkeit befinden und noch kein Projekt vorliegt». Müller präzisiert, dass bei der Variante 20 noch offen sei, wo sich die Tunnelportale schlussendlich genau befinden werden. In die Vernehmlassung gehen alle sieben Varianten und die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, sich an der Diskussion zur Stadtent­lastung zu beteiligen.

2030: Weiträumige Stadtentlastung geplant
Ab 2030 ist eine weiträumige Stadtentlastung geplant, die 2016 ins Mobilitäts­konzept aufgenommen wurde. Diese kostet rund 250 Mio. Franken und kann nur mit der Unterstützung des Bundes finanziert werden. Ab 2030 ist eine solche Mitfinanzierung möglich. Das Ziel der zentrumsnahen Stadtentlastung ist die baldige Verflüssigung des Verkehrs in der Innenstadt. Diese ist auch in Kombination mit einer in weiterer Zukunft geplanten grossräumigen Umfahrung sinnvoll.

Mehr Informationen auf:
www.stadtentwicklung-frauenfeld.ch.

Franziska Schütz





Wie geht es weiter?
Die öffentliche Vernehmlassung dauert vom 25. März bis zum 18. Mai 2018. Die Bevölkerung kann sich mittels Vernehmlassungs-Formular, welches in alle Haushaltungen verschickt wird, zur Stadtentlastung äussern. Am 25. April und 2. Mai 2018 finden jeweils um 19.30 Uhr Fokusveranstaltungen in der Konvikthalle statt. Gemeinsam mit dem Regierungsrat wird die Stadt im Sommer 2018 über den weiteren Verlauf der Planungen entscheiden. Mit einer Abstimmung für den Baukredit ist frühestens 2020 und mit einer Inbetriebnahme des Tunnels 2027 zu rechnen. (fs)

 

 

Variante 20: Reine Tunnelverbindung favorisiert