Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 21.02.2018

Interview mit Jacqueline Müller, Gemeindepräsidentin von Pfyn

Welche aktuellen Projekte haben obere Prioritäten?

 

 

Ganz klar die Mehrzweckhalle – ein Gemeinschaftsprojekt von Schule und Gemeinde. Die lange Projektierungsphase geht nun in die Umsetzung – der Rückbau der alten Halle hat begonnen. Wir feiern das 20-Jahr-Jubiläum der Politischen Gemeinde. Darauf freuen wir uns sehr. Am 14. April öffnen die Gemeindeverwaltung und der Werkhof ihre Türen. Am 5. Mai findet die Tour de Pfyn statt. Wir machen eine Gemeinderundfahrt mit den Velos, sozusagen den Prolog zur Tour de Suisse, die dann vom 8. – 10. Juni in unserer Region stattfinden wird. Für die 1.-August-Feier lassen wir uns etwas Besonderes einfallen und Ende Oktober feiern wir voraussichtlich das Richtfest der Mehrzweckhalle.

Was hat es mit den Coworking Spaces in Pfyn auf sich?
Im Zeitalter der Digitalisierung finde ich diese neue Arbeitsform zeitgemäss und attraktiv für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, aber auch für die Gemeinde. Nicht jedermann ist geschaffen für Home­office, weil der Kontakt und der Austausch fehlen. Wir evaluieren nun, ob diese Arbeitsform in unserer Gemeinde ein Bedürfnis ist und ob sich ein solcher Ort anbietet. Ich habe von Einwohnern wie auch von Liegenschaftsbesitzern bereits positive Signale erhalten.

Sie setzen sich mit persönlichem Engagement für die Standortfrage in der PSG Herdern-Dettighofen ein. Wie geht es nun weiter?
Die Behörde hat sich für eine Standortlösung entschieden, die von Dettighofen und Lanzenneunforn nicht mitgetragen wird. Ich habe den Antrag auf Rückweisung gestellt, weil es sonst zu einem erbitterten Kampf gekommen wäre. Es wurde auf beiden Seiten mobilisiert, was das Zeug hält. Wie die Abstimmung auch ausgegangen wäre, es hätte viele Verlierer gegeben. Auf einer solchen Basis kann sich keine gute Schule entwickeln. Mir geht es um den Dialog und um eine Lösung, die von einer stabilen Mehrheit getragen wird. In einem so wichtigen Prozess muss die Bevölkerung mit auf die Reise genommen werden. Darum habe ich vorgeschlagen, dass nun eine paritätisch zusammengesetzte Arbeitsgruppe mit je drei Mitgliedern aus allen Dörfern gebildet wird. Es muss wieder Vertrauen geschaffen werden.

Welche Wünsche sind noch offen?
Wir wollen endlich die Revision unserer Kommunalplanung abschliessen können und erwarten demnächst den Bericht vom Amt für Raumentwicklung. Wir prüfen die Vernehmlassungsantworten aus der Bevölkerung und werden im Frühling die revidierte Planung ein zweites Mal vorstellen. Der Gemeinderat freut sich auf das Jubiläumsjahr. Es bietet viele Gelegenheiten für Begegnungen und Kontakte mit der Bevölkerung. Pfyn erlebt in nächster Zeit einen regelrechten Bauboom an Mehrfamilienhäusern. Ich hoffe sehr, dass die neuen Wohnungen Mieter finden, die an unserem Dorfleben teilnehmen. Auch in Dettighofen ist eine grössere Überbauung geplant. Hier erleben wir seit ein paar Jahren einen richtigen Babyboom.

Herzlichen Dank für das Interview.
Manuela Olgiati