Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.05.2017

«Parallelen»

Stadtrat direkt

Als nebenamtlicher Stadtrat übt man zwei Berufe aus. Als Bildungsverantwortlicher des BBZ Arenenberg habe ich es mit der Nahrungsmittelproduktion zu tun. Als Stadtrat darf ich mich mit der Übernahme der Verantwortung für die Werkbetriebe nun zusätzlich auch noch mit der Stromwirtschaft befassen.

 

 

Trotz der Verschiedenartigkeit der beiden Branchen sind die Herausforderungen überraschend ähnlich. Sowohl bei Lebensmitteln als auch beim Strom wird eine möglichst bedarfsgerechte, risikoarme und umweltschonende Produktion erwartet. Diese sollte regional erfolgen, aber ohne Güllenfässer oder Windräder vor der eigenen Haustüre. Gleichzeitig wird gefordert, dass die Produktepreise möglichst jenen im Ausland entsprechen.
Diese Zielkonflikte haben Folgen: Sowohl die in der Schweiz produzierten Lebensmittel als auch der in unserem Land produzierte Strom können derzeit nicht mehr zu kostendeckenden Preisen verkauft werden. Die Ansprüche an die Produkte sind zwar gestiegen, nicht aber die Bereitschaft, ein entsprechendes Entgelt dafür zu bezahlen. Irgendwann werden wir Konsumentinnen und Konsumenten entscheiden müssen, wohin die «Reise» gehen soll. Denn auch bei Lebensmitteln und Strom gilt: Den «Fünfer und das Weggli» gibt es nur in den seltensten Fällen!

Ruedi Huber, Stadtrat