Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 03.05.2017

«Die Enttäuschung ist immer noch gross»

Obwohl Frauenfelds 1.-Liga-Eishockeyaner eine hervorragende Saison absolvierten, kann sich Trainer Emanuel Marbach noch immer nicht über die Silbermedaille freuen.

 

 

Kurz zur Erinnerung. Im Final um den Schweizer Amateur-Meistertitel führte Frauenfeld daheim vor 1631 begeisterten Zuschauern bis zur 48. Minute 2:1 gegen Sion. Und kassierte dann noch vier Treffer zum brutalen 2:5-End­ergebnis. Hat der erfolgreiche Trainer Emanuel Marbach diesen Nackenschlag mittlerweile verdaut? «In der Alltagsarbeit schon, aber wenn man daran erinnert wird, kommt die grosse Enttäuschung wieder hoch. Wir waren so nah dran und dann wurden unsere Fehler in der Schlussphase brutal bestraft.» Er legt eine kurze Pause ein und ergänzt: «Ich habe die entscheidenden Situationen immer noch ganz genau im Kopf. Diese Final-Niederlage war hart und frustrierend.»
Der 49-jährige Frauenfelder Architekt (Bild)äussert sich zurückhaltend, wie es mit ihm weiter geht: «Ein Gespräch mit Präsident Michael Hinder wird demnächst stattfinden.» Wie sieht die Tendenz aus, eher ja, oder eher nein? «Es gibt keine Tendenz.» Für die Zusammenstellung des neuen Kaders für die nächste Saison wirbelt im Hintergrund Hansueli Schlumpf. Später als üblich, weil der EHCF so lange engagiert war. Wenn die Gerüchteküche stimmt, dann hat Matthias Schoop seinen Rücktritt angekündigt. Möglicherweise gilt das auch für Jann Pargätzi. Auch dazu nimmt Marbach keine Stellung: «Wechsel und Rücktritte gibt es immer.»
Nach dem Abgang von Trainer Ralph Ott und wieder unter Emanuel Marbach, hat der EHCF eine glanzvolle Meisterschaft absolviert. Als Vierter nach der Qualifikation eliminierte er in den Playoffs der Reihe nach Seewen, Bülach und den haushohen Qualifikationssieger Dübendorf und holte unerwartet den Pokal als Regionalmeister. Darum darf Marbach getrost festhalten: «Vieles hat gepasst. Daran beteiligt waren aber verschiedene Personen aus dem Staff. Und natürlich besonders die Spieler. Ich bin lediglich ein Teil vom Ganzen.»
Neue Methoden im Training wurden schon im Sommer konsequent ausgeführt und danach umgesetzt. Marbach windet seiner Mannschaft ein Kränzchen: «Auch gestandene Spieler waren stets offen für Neues. Das hat Vieles einfacher gemacht. Ich habe nur versucht, das Maximum aus diesem Team heraus zu holen.» Das ist bestens gelungen, auch wenn die Medaille statt goldig halt silbrig glänzt.

Ruedi Stettler


Das sind die Gegner:
Die Ost-Gruppe für 2017/18 setzt sich aus folgenden Teams zusammen: Frauenfeld, Pikes Oberthurgau, Weinfelden, Arosa, Bellinzona, Uzwil, Wetzikon (mit dem Weinfelder Headcoach Roger Keller) und Wil. Neu stossen mit Herisau und Prättigau-Herrschaft die Finalisten aus der 2. Liga Ost dazu. Gespielt wird eine Dreifachrunde mit anschliessenden direkten Playoffs und Playouts. Der Meister der 1. Liga Classic Ost wird am Ende mit den Siegern der Zentral- und Westgruppe den Aufsteiger ausmachen. (rs)