Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 22.03.2017

«Positive Aspekte von Pflegeheimkosten»

Stadtrat direkt

Immer wieder werde ich auf die (hohen) Kosten für die Pflege und Betreuung von älteren Menschen angesprochen. Dabei scheint man­chmal vergessen zu gehen, wie diese Kosten entstehen und was dafür geboten wird. Niemand ist freiwillig pflegebedürftig; wer auf Pflege angewiesen ist, hat doch ein Recht auf liebevolle und fachkundige Betreuung.

 

 

Beim Alterszentrum Park sind 80 – 85 % der Kosten Personalaufwand. Die Löhne gehen an Personen aus der Region, die ihr Einkommen (hoffentlich) auch in der Region ausgeben. Wenn im Pflegeheim Kosten reduziert werden können dank besseren Abläufen, dann bringt das Vorteile fürs Personal und für die Bewohnerinnen und Bewohner. Im Übrigen könnten Pflegeheimkosten nur mit tieferen Löhnen oder weniger Personal gesenkt werden, was aber niemandem nützt. Weil das Alterszentrum Park ein städtischer Betrieb ist, bewegen sich die Löhne in einem vom Gemeinderat definierten Rahmen. Die Rechnung ist transparent, Gewinne werden in den Betrieb reinvestiert und niemand bereichert sich.
Die Aufnahme ins Alterszentrum Park erfolgt unabhängig von der finanziellen Leistungsfähigkeit, womit allen Einwohnern von Frauenfeld (inkl. Vertragsgemeinden) eine gute Langzeitversorgung garantiert wird. Ähnlich läuft es auch beim Pflegezentrum Stadtgarten, das der Bürgergemeinde gehört. Es waren vor 60 bzw. 40 Jahren kluge Entscheide der Bürgergemeinde und der Frauenfelder Bevölkerung, nicht profitorientierte Alters- und Pflegeheime zu erstellen und zu betreiben. Es liegt nun an uns, dieses Erbe verantwortungsvoll weiter zu entwickeln.

Elsbeth Aepli Stettler, Stadträtin