Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 08.02.2017

No risk, no fun?

Jahresversammlung des Gewerbevereins, Montag

Martina Pfiffner Müller erzählte folgendes: Am Tag der Frauenfelder Wirtschaft 2016 habe Referent Jens Korte – Korrespondent an der Wall Street – in seinem Vortrag mit dem Titel: «No risk, no fun?» unter den Teilnehmern eine Umfrage gestartet: Trump oder Clinton? Die meisten hätten auf Clinton getippt. Was herausgekommen ist, wissen wir in der Zwischenzeit, aber: Ob das herbeigewählte Risiko viel Freude bereiten wird, ist sehr ungewiss.

 

 

Ins gleiche Horn stiessen Walter Schönholzer und Anders Stokholm betreffs 12. Februar, USR III: Ein Nein zur Steuerreform wäre bitter fatal. Beide plädierten in heissen Worten (aus berufenem Mund) für ein Ja. «Bitte geht dieses Risiko nicht ein!», der Wirtschaftsstandort CH/TG/Frauenfeld stünde absolut auf dem Spiel.
Es waren nicht nur die beiden ausgezeichneten Kurzreferate, die das Stadtcasino zu einem vorgezogenen Highlight der Woche machten. Anwesend waren mehrere hundert Gewerbetreibende, die mit Risiko und Fun massvoll zugunsten der Gesellschaft umzugehen wissen.
Pfiffner Müller leitete die Versammlung, weil Urs Schönholzer aus familiä­ren Gründen nicht anwesend war. 389 Mitglieder zählt der Gewerbeverein zurzeit. Stephan Kessler wurde aus dem Vorstand verabschiedet, neu Einsitz nimmt: Conny Burgermeister. Der Vorstand setzt sich somit so zusammen: Urs Schönholzer, Martina Pfiffner Müller, Fredi Himmelberger, Ernst Künzle, Michael Helbling, Alex Scheidegger, Basil Zurbuchen, Simon Krauter, Florian Küng, Andrea Läderach, Uschi Staffelbach, Christoph Tschanen, Conny Burgermeister.
Im Jahresbericht kam die prekäre Verfassung «eines grossen Teils der Wirtschaft» zur Sprache. Die Lage im Detailhandel sei sehr angespannt. Umso mehr seien gute Berufslehren wichtig. Der Dialog Schule-Wirtschaft funktioniere reibungslos. Highlight: Die tollen Ergebnisse an internationalen Berufsmeisterschaften. Weiter so, bitte!
Röbi Fürer zeichnete folgerichtig eine junge Berufsfrau aus, die mit 5.5 abgeschlossen hatte und dank ihrer Brillanz Sendezeit in Fernsehen und Radio einheimsen durfte.
Zurück zu Schönholzer’s Referat: Er setzte ein Fragezeichen hinter Sprüche wie: «Stillstand ist Rückschritt» und: «Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit» (fantastische Pointe, aber ist der Inhalt noch gültig?) und gab zu bedenken: Führen die immer schnelleren Veränderungen am Schluss zur Resignation? Bewirkt der unausgesetzte Ansturm an Risiken am Ende nur noch eins: Müdigkeit?
Er dankte den Anwesenden für ihr täglich bewiesenes Augenmass und bat: «Lasst uns die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen euch und uns, zwischen Wirtschaft und Politik auf lokaler Ebene, fortsetzen.» (eb)

 

 

No risk, no fun?

 

 

No risk, no fun?