Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 28.12.2016

«Projekt Horizont» bringt neuen Bettentrakt

Bis Ende 2020 wird die Umbautätigkeit beim Spital Frauenfeld noch dauern

Ein grosses Projekt kommt noch einmal auf das Kantonsspital Frauenfeld zu. Ab nächstem Sommer wird der neue Anbau Nord mit dem neuen Bettenhaus erstellt, was voraussichtlich bis im Herbst 2019 dauern wird. Der Abbruch des bisherigen Bettenturms soll dann 2020 erfolgen, ab diesem Zeitpunkt wird sich das Kantonspital Frauenfeld dann als eines der modernsten Spitäler der Schweiz präsentieren.

 

 

Spitaldirektor Norbert Vetterli erläutert die Umstände, die zum Entscheid mit dem Neubau der Bettenstation geführt haben wie folgt: Im Jahr 1974 wurde das Kantonsspital in Betrieb genommen, die Planung dazu erfolgte in den frühen 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. «Ein halbes Jahrhundert Medizinentwicklung», so Vetterli, sei seither vergangen. Der Fortschritt auf diesem Gebiet war gross: Heute werden die Spitäler nach einem völlig anderen «Spitallayout» erstellt als vor 50 Jahren, viele Einrichtungen, die heute zum Alltag gehören, existierten damals noch nicht. Als weiteren Punkt erwähnt er auch noch die schärferen Vorschriften bei der Erdbebenvorsorge, die mit dem bisherigen Bettenturm nicht mehr erfüllt werden. Unter Berücksichtigung aller Punkte wurde deshalb der Entscheid gefällt, nicht einen «unsinnigen» Umbau in Angriff zu nehmen, sondern neu zu bauen.

Neuer Anbau auf Parkplatz
Nachdem mit der Neugestaltung des Eingangsgeschosses, dem Neubau der Parkplätze und der Integration der Bushaltestelle ins Spitalgelände die wichtigen Vorarbeiten geleistet sind, wird jetzt der nächste grosse Schritt unter dem Stichwort «Horizont» in Angriff genommen. Ab nächstem Sommer wird auf dem bisherigen Parkplatz Nord ein neuer Anbau erstellt, dessen oberer Teil das neue Bettenhaus sein wird, das gemäss der aktuellen Planung im Herbst 2019 fertig gestellt wird. Bevor der bisherige Bettenturm dann abgebrochen wird, stehen noch verschiedene spitalinterne Rochaden an: Zunächst werden die Patienten aus dem Bettenturm ins neue Bettenhaus wechseln. Der dann frei stehende Bettenturm wird ungefähr ab Sommer 2019 übergangsmässig die Einrichtungen aus dem sogenannten «Breitfuss» des Spitals (also dem Unterbau des Bettenturms) beherbergen, damit der Breitfuss selber auch umgebaut werden kann.

Abbruch Bettenhaus
Erst wenn diese Arbeiten beendet sind, also circa ab Herbst 2020, kann an den Abbruch des Bettenhauses gegangen werden – und Frauenfeld wird ein weithin sichtbares Wahrzeichen verlieren! Wobei auch der Neubau ein markantes Ausmass aufweist und aus der Ferne durchaus als Wahrzeichen erkennbar sein wird. Den letzten Bauschritt bildet dann noch der Neubau der Konferenzräume, die auf dem «Breitfuss» errichtet werden. Und Ende 2020, so sehen es die Verantwortlichen, soll der ganze Umbau beendet sein.

Info für die Anwohner
«Der neue Bettentrakt wird rund 20 Meter weniger hoch sein als der bisherige Bettenturm», erklärt Norbert
Vetterli. Der Neubau wird niedriger, dafür breiter, und mit modernster Technik für die nächsten Jahrzehnte gewappnet sein. Die Patientinnen und Patienten dürfen sich unter anderem auf sehr behagliche Einer- und Zweier-Zimmer mit eigener Nasszelle freuen. «Mit regelmässigen Informations­anlässen wollen wir die direkten Anwohner immer auf den neuesten Stand bringen und auch, wenn nötig, auf Beschwerden oder Anregungen reagieren können», so Vetterli. Schon im Januar findet ein solcher Anlass statt, bei dem hoffentlich viele offene Fragen beantwortet werden können.

Hansjörg Ruh