Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 30.11.2016

Fünf Olympioniken an der Ehrung dabei

Die dritte und für dieses Jahr letzte Ehrung der Besten durch das Sportamt Thurgau fand in der Aula der Sekundarschule Stacherholz in Arbon mit einiger Prominenz statt.

 

 

Amtschef Peter Bär hatte dabei das Vergnügen, dass er unter den 36 Sportlern gleich fünf Olympia-Teilnehmer begrüssen durfte. Es waren dies Heidi Diethelm (Bronze mit der Sportpistole), Isabelle Forrer (Beachvolleyball), Michael Albasini (Rad) und die Rollstuhl-Leichtathleten Catherine Debrunner und Marcel Hug (zweimal Gold und zweimal Silber an den Paralympics). Zu recht wurde deshalb Hug eben zum Thurgauer des Jahres gekürt.
Die Handball-Sportschüler der Sekundarschule Arbon liessen sich die einmalige Chance nicht entgehen und wollten von Diethelm, Forrer, Hug und vom mehrfachen OL-Champion Daniel Hubmann einiges wissen.
Nebst den fünf Olympia-Aushängeschildern mussten sich die übrigen Teilnehmer mit ihren Leistungen absolut nicht verstecken. Unter den Anwesenden waren nämlich die Gewinner von fünf Gold-, sechs Silber- und acht Bronzemedaillen. Und das nicht etwa an Schweizer Meisterschaften. Das reicht im eigentlich kleinen Kanton Thurgau schon lange nicht mehr, um mit einem willkommenen Sportfonds-Beitrag «beglückt» zu werden. Wer nicht, wie die Stars von Rio de Janeiro, oder an Welt- und Europameisterschaften sein Können gezeigt hat, der geht in «Mostindien» leer aus.
Für die nächsten zwei Jahre von der Sport-Bühne verabschiedet hat sich bei dieser Ehrung Catherine Debrunner. Die Mettendorferin will sich voll auf ihr Studium zur Primarlehrerin fokussieren. Vor allem darum, weil ihre Gesundheit (Schlaf- und Konzentrations-Störungen) arg gelitten hat und Freizeit und Erholung rares Gut wurden. Die 21-Jährige begründet ihren mutigen Entscheid unter anderem so: «Ohne eisernen Willen, Ehrgeiz, Pflichtbewusstheit, stetige Organisation und die tatkräftige Unterstützung meiner Familie, wäre es mir nie möglich gewesen, Spitzensport und Schule unter einen Hut zu bringen. Für mich stellte nicht das Training einen Stressfaktor dar, sondern das Drumherum. Mit steigendem Erfolg haben viele andere Verpflichtungen zugenommen.»
Erfreulicherweise hält die talentierte Rollstuhl-Leichtathletin aber fest: «Meine Pause ist nicht mit einem Rücktritt gleichzusetzen. Ich werde nach wie vor regelmässig trainieren, einfach, wenn ich Zeit habe».
Für Isabelle Forrer (Oberaach) dagegen war es im Oberthurgau ein endgültiger Abschied vom Sportgeschehen, sie hat nach den Sommerspielen in Rio ihren Rücktritt bekannt gegeben. Was hat die ausgebildete Physiotherapeutin jetzt vor? «Nach dem jahrelangen Zigeunerleben brauche ich zuerst etwas Ruhe. Dann sehen wir weiter.»

Ruedi Stettler